In den heutigen Lesungen geht es vor allem um Jesus. Die erste Lesung (Jes 49,3.5–6) stellt uns die Sendung des Knechtes Gottes vor. Diese Mission reicht bis ans Ende der Welt. Paulus hingegen gibt uns in der zweiten Lesung (1 Kor 1,1–3) eine Ahnung von dieser Sendung, wenn er von denen spricht, die den Namen des Herrn an jedem Ort anrufen. Johannes berichtet schließlich von der Glaubenserfahrung des Täufers, der in Jesus den Sohn Gottes erkennt (Joh 1,29–34). Der Geist, der am Morgen der Welt über den Wassern schwebte, die Taube, die nach der Sintflut die Erde suchte, kommt nun bei der Taufe auf Jesus herab. Die Eigenschaft Jesu als Messias wird gerade darin beste-hen, Träger und Spender des Geistes zu sein: Der Geist ist seine Salbung, die er ohne Maß spendet, und in der Vermittlung dieses Geistes besteht seine messianische Sendung. Auf diese Weise wird er die Menschheit durch einen neuen Exodus aus der Sklaverei der Sünde in das verheißene Land der Erlösung führen. Heute richtet die christliche Gemeinschaft, die durch das Wort Gottes und die Eu-charistie zusammengehalten wird, ihren Blick auf Jesus, den Urheber und Vollender des Glaubens. Die Heilige Schrift und die Tradition der Kirche, die Propheten und das Zeugnis der ersten Jünger berichten von ihm. Deshalb sind wir heute eingeladen, zur Quelle unseres Glaubens zurückzukehren und unseren Weg dankbar für das Geschenk, das wir erhalten haben, fortzusetzen; dankbar vor al-lem für das Geschenk von Christus.

Commentary by b. Sandro Carotta, osb
Abbazia di Santa Maria – Praglia (Italia)

Übersetzung von fr. Daniel Tibi, Abtei Kornelimünster