30. Juni 2024

13. Sonntag
im Jahreskreis

Lesejahr B

Der Glaube ist eine dynamisch. Aber der Glaube muss auch Vertrauen und haben. Nur dann entfaltet er seine ganze Wirksamkeit.

DER SAUM DES MANTELS

Im heutigen Evangelium wollen wir uns auf ein Detail konzentrieren: den Mantel Jesu, den die Frau mit den Hämorrhoiden heimlich anfassen will, um von ihrer Krankheit geheilt zu werden. Der Mantel, den Jesus trug, war wahrscheinlich der Talled. Man muss wissen, dass es zwei Arten von talled gibt, die an den Seiten mit Fransen (zizzit) versehen sind. Ein kleinerer (talled katan), der unter dem Gewand und somit den ganzen Tag über getragen wurde, und ein größerer, der nur am Morgen während des Gebets getragen wurde. Während der talled für den Lobpreis steht, beziehen sich seine Fransen (zizzit) auf den Gehorsam gegenüber der Tora. Das Berühren des Mantels oder vielmehr der gesetzlichen Fransen des Tals Jesu (vgl. Num 15,37-41) bedeutet also, Gottes Heil durch Jesu Gebet und Gehorsam zu erfahren. Aber das ist noch nicht alles. Jesus wird den Glauben dieser etwas mutigen Frau loben: „Tochter, dein Glaube hat dich gerettet“ (Mk 5,34). Gewiss, es gibt eine Kraft, die von ihm ausgeht, und es ist eine heilende Kraft. Aber es gibt auch eine Kraft, die des Glaubens, die im gläubigen Herzen wohnt und die Jesus mit seinem Wort erweckt. Die Hämorrhoide erinnert uns daran, dass der Glaube eine dynamische Realität ist (sie nähert sich dem Meister, will ihn berühren und wirft sich dann zu seinen Füßen nieder). Aber der Glaube muss auch auf sich selbst vertrauen und sich auf ihn verlassen. Nur so kann er seine ganze Wirksamkeit entfalten. Als bildliche Ikone können wir uns die Mosaiken von Santa Apollinare Nuovo in Ravenna ansehen. Interessant ist die Darstellung von Jesus als Kind, bekleidet mit einer Tunika und einem violetten Pallium. Er streckt seine segnende Hand nach der zu seinen Füßen knienden Hämorrhoide aus. Letztere hat ihre Hände bedeckt, um die Unberührbarkeit Christi zu symbolisieren. Dieses Detail ist interessant. Im gesamten Evangelium wird die Bereitschaft der Frau betont, die Fransen des Mantels Jesu zu berühren. Nach der Heilung wagt man im Mosaik nicht mehr, seine Person zu berühren. Höchstwahrscheinlich wird hier der göttliche Charakter des Meisters und damit die Anerkennung seiner Herrschaft hervorgehoben.

Kommentar von d. Sandro Carotta, osb
Abbazia di Praglia (Italien)

Übersetzung von fr. Daniel Tibi, 
Abtei Kornelimünster

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