25. Februar 2024

Zweiter Sonntag
in der Fastenzeit

Jahr B

Stellt der Berg für die antike Vorstellung die göttliche Sphäre im Kontakt mit der menschlichen Sphäre dar, so nimmt er für das Evangelium die Form eines theologischen Raums an.

DER BERG

Das Symbol, das wir an diesem zweiten Fastensonntag hervorheben wollen, ist der Berg. Auf dem Berg zeigt Gott den Weg des Kreuzes als den Weg zur Herrlichkeit. Die Jünger haben verstanden, dass Jesus der Messias ist und dass sein Weg zum Kreuz führt. Was sie jedoch noch nicht verstan-den haben, ist, wie das Kreuz die Herrlichkeit einschließen kann. So kommt es, dass Jesus für ei-nen Augenblick den Schleier lüftet und sie in Erwartung des Glanzes seiner göttlichen Majestät se-hen. Diese momentane Erfahrung ist das Vorspiel und zugleich die Verheißung der zukünftigen Verherrlichung der Gläubigen. Aber zuerst müssen wir uns Gottes Wege zu eigen machen und den Skandal des Kreuzes durchstehen, wie wir gesagt haben. Aber was stellt der Berg dar?
In der hebräischen Sprache heißt Berg har, dessen Wurzel mit harah („schwanger sein“) identisch ist. Der Berg hat also an sich einen „mütterlichen“ Charakter, das heißt, er ist der Ort einer Geburt. Man kann sagen, dass man nicht vom Berg herabsteigt, wie man hinaufgestiegen ist. Denken Sie an Mose, als er am Horeb ankommt, oder an Elija auf dem Sinai. Für beide leitet die Stimme JHWHs neue Anfänge, neues Bewusstsein, echte Wiedergeburten ein. Aber denken wir vor ihnen an Abraham, der auf dem Berg Morija ein Vater im Sinne Gottes und nicht nach der Logik des In-teresses wird. Für die Menschen der Antike stellt der Berg die göttliche Sphäre im Kontakt mit der menschlichen Sphäre dar. Auch das Evangelium hebt die Bedeutung des Berges hervor, auf dem Jesus die Versuchung überwindet (vgl. Mt 4,8), die Zwölf zusammenruft (vgl. Mk 3,13), verklärt wird (vgl. Mk 9,2), auferstanden erscheint (vgl. Mt 28,16) und zum Vater aufsteigt (vgl. Apg 1,9-12). Der Berg ist also als theologischer Raum gestaltet. „Gewiss“, so Angelo Silesius, „ein Abgrund ist Gott, aber der, der sich zeigen will, bittet darum, auf den Gipfel der ewigen Berge zu steigen“. Als bildliche Ikone verweisen wir auf die Verklärung (1556) von Paolo Veronese, die in der Ka-thedrale von Montagnana (Padua, Italien) aufbewahrt wird. Auf einem Berg, umgeben von Wolken und den beiden Zeugen Moses und Elijas, offenbart Christus das Licht des Reiches Gottes und lässt die Apostel staunend zurück.

Kommentar von d. Sandro Carotta, osb
Abbazia di Praglia (Italien)

Übersetzung von fr. Daniel Tibi, 
Abtei Kornelimünster

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