4. Februar 2024

Fünfter Sonntag
im Jahreskreis

Jahr B

Jesus heilt die Schwiegermutter des Petrus wie der barmherzige Samariter, der an den Leiden sei-nes Nächsten vorbeikommt und von Mitleid ergriffen wird.

DAS SELTSAME FIEBER

Nach der Heilung des Besessenen verlässt Jesus die Synagoge und geht zum Haus des Simon Pet-rus, wo seine Schwiegermutter im Fieber liegt. Wie kommt es, dass Markus eine Tatsache hervor-hebt, die an sich unbedeutend ist? Eine Frau, die mit Fieber im Bett liegt, ist keine Katastrophe. Bei näherer Betrachtung ist es jedoch nicht so trivial. Zunächst muss man wissen, dass Fieber als Strafe für die Untreuen des Bundes galt (vgl. Lev 26,16; Dtn 28,22). Diese Frau lebt also in einem Zustand der Untreue, der zu Lähmungen führt (sie lag im Bett). In dieser Figur, die symbolisch als Ikone der gläubigen Gemeinschaft gesehen wird, sind die Christen aufgerufen, zu überprüfen, ob diese Sterilität und Impotenz nicht auf eine radikale Untreue gegenüber dem Evangelium zurück-zuführen ist. Jesus greift ein, und er tut dies durch drei präzise Handlungen. „Er näherte sich“, die-se Formulierung finden wir im ganzen Evangelium nur hier. Man kann sagen, dass Jesus der barm-herzige Samariter ist, der am Leiden seines Nächsten vorbeikommt und von Mitleid ergriffen wird. „Er ließ sie aufstehen“. Das Verb egheiro („aufrichten“) ist dasselbe, das die Evangelisten verwen-den, um von der Auferstehung Jesu zu sprechen. Diese Heilung steht bereits im Zeichen der öster-lichen Dynamik. Es ist eine körperliche Heilung, die von der Befreiung von der Sünde zeugt. „Er nimmt sie bei der Hand“. Diese letzte Geste drückt seine Entschlossenheit aus, die Menschheit aus entfremdenden Situationen zu befreien. Die gerettete Frau öffnet sich durch ihren Dienst der Dankbarkeit. Das macht uns etwas Wichtiges klar: Die christliche Diakonie entspringt einer ge-wonnenen Freiheit. Wir sind Diener Christi, weil wir erlöst worden sind. In einer griechischen Mi-niatur aus dem 13. Jahrhundert, die auf dem Berg Athos aufbewahrt wird, sehen wir, wie Christus aus der Synagoge kommt, das Haus von Simon betritt und seine Schwiegermutter heilt, indem er sie bei der rechten Hand nimmt. In ihm wirkt bereits die Kraft des Kyrios, der den Tod besiegt hat.

Kommentar von d. Sandro Carotta, osb
Abbazia di Praglia (Italien)

Übersetzung von fr. Daniel Tibi, 
Abtei Kornelimünster

Pin It on Pinterest

Share This

Questo sito utilizza i cookie per fornire la migliore esperienza di navigazione possibile. Non utilizza cookie per finalità commerciali né fornisce a terzi le informazioni sugli utenti. Continuando a utilizzare questo sito senza modificare le impostazioni dei cookie o cliccando su "Accetta" permetti il loro utilizzo. Per saperne di più sui cookie, clicca su maggiori informazioni

Questo sito utilizza i cookie per fornire la migliore esperienza di navigazione possibile. Continuando a utilizzare questo sito senza modificare le impostazioni dei cookie o cliccando su "Accetta" permetti il loro utilizzo.

Chiudi