14. Januar 2024

Zweiter Sonntag
im Jahreskreis

Jahr B

Für den Menschen auf der Suche nach dem Sinn bedeutet die Begegnung mit Jesus, dass er in das Geheimnis Gottes eingeführt wird.

CHRISTUS BEGEGNEN

Was heißt Begegnung mit Christus? Das Evangelium des heutigen Sonntags zeichnet seine grund-legenden Etappen nach. In der johanneischen Erzählung taucht eine erste Tatsache auf: Anders als die Synoptiker sagt Johannes nicht, dass die beiden Jünger, die dem Täufer folgten, Fischer waren. Sie werden als Jünger bezeichnet, und das ist alles. Das ist wichtig, weil es einen anthropologi-schen Aspekt hervorhebt, d. h. der Mensch ist ein Suchender und sucht, weil er einen Sinn und da-mit das Heil braucht. Die Begegnung mit Christus geht also von dem Bedürfnis aus, das in uns wohnt. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, sich in die Schule eines Meisters zu begeben. Für die ersten beiden Jünger ist die Bezugsfigur Johannes der Täufer. Aber der Vermittler ist ein Zeiger, der auf einen anderen zeigt. Als Jesus vorbeikommt, weist Johannes deshalb seine beiden Jünger, von denen einer Andreas ist, auf den Rabbi von Nazareth hin. Auf die Worte des Meisters hin be-ginnen die beiden, Jesus zu folgen, der sich ihnen zuwendet und sie fragt, was sie suchen: „Was sucht ihr? Diese Frage ist von großer Bedeutung, denn sie dient dazu, die Absichten der beiden zu überprüfen und zu motivieren. Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten und wirft eine tief-gründige Frage auf: Wo wohnt Jesus? Mit einem Wort, sie wollen seine Identität erfahren, wer er ist und wo er wohnt (ubi consistam). Aus der Einladung Jesu geht hervor, dass „sie hingingen und sahen, wo er wohnte“ (Joh 1,39). Und wo wohnt Jesus? Im Vater (vgl. Joh 14,11). Was bedeutet das? Einfach und schwindelerregend zugleich: Jesus zu begegnen bedeutet, in das Geheimnis Got-tes eingeführt zu werden. Als ikonographischer Kommentar zu dieser Szene sei auf die Berufung von Andreas und Simon Petrus (1375-1378) von Giusto de‘ Menabuoi verwiesen, die wir im Bap-tisterium von Padua finden. Ein feierlicher Jesus ruft am Meeresufer die ersten beiden Jünger, die auf den Knien seinen Segen erwarten, um auf die Meere der Geschichte hinauszufahren (das Boot liegt hinter ihnen), um das Evangelium des Heils zu verkünden.

Kommentar von d. Sandro Carotta, osb
Abbazia di Praglia (Italien)

Übersetzung von fr. Daniel Tibi, 
Abtei Kornelimünster

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