25. Dezember 2022

Weihnachten – Hochfest der Geburt des Herrn

Weihnachten erinnert uns daran, dass in uns ein neues Leben entsteht, dass Christus uns die Mög-lichkeit der Wiedergeburt, des Neuanfangs bietet.

Das Evangelium der Christmette ist der Prolog des Johannesevangeliums. Der Prolog offenbart uns, wer das Kind ist, auf das wir lange gewartet haben (Christnachtmesse), von dem wir die feierliche Ankündigung erhalten haben (Nachtmesse) und das wir schließlich in den Armen seiner Mutter in der Krippe betrachten konnten (Morgenmesse). In Vers 14 finden wir die lapidare und provokante Formulierung des Johannes: „Und das Wort (logos) ist Fleisch (sarx) geworden.“ Sarx bezeichnet bekanntlich den Menschen in seiner existenziellen Gebrechlichkeit. Gott ist im Gegenteil ein Gott der Herrlichkeit (Jes 40,5). Wie ist es möglich, dass der Logos, Gott, einen vergänglichen Zustand angenommen hat? Wie ist es möglich, dass der ewige Logos sterblich wurde? Darin liegt die Her-ausforderung von Weihnachten: die Herrlichkeit Gottes in der Menschlichkeit Jesu zu erkennen, aus der die Müdigkeit (Joh 4,6), die Tränen (Joh 11,35) und der Aufruhr vor dem Tod (Joh 13,21) her-vorgehen. Zu dieser Erkenntnis gelangt man auf dem Weg des Glaubens, der in dem Satz „und wir haben seine Herrlichkeit gesehen“ (Joh 1,14c) gut zum Ausdruck kommt. Der Glaube wird in Form einer Vision ausgedrückt. Hier bekräftigt die christliche Gemeinschaft, das Wir der Gläubigen, deut-lich, dass sie im Fleisch die Herrlichkeit gesehen hat, oder mit anderen Worten, dass sie in der Ge-schichte Jesu Gott erkannt hat. Weihnachten erinnert uns daran, dass in uns ein neues Leben ent-steht, dass Christus uns die Möglichkeit der Wiedergeburt, des Neuanfangs bietet. Natürlich kann uns unsere Vergangenheit belasten und konditionieren, aber nicht so sehr, dass sie die Hoffnung aus-löscht. In Christus, der für uns geboren wurde, verstehen wir dann, dass es nie zu spät ist, neu anzu-fangen.

Commentary by b. Sandro Carotta, osb
Abbazia di Santa Maria – Praglia (Italia)

Übersetzung von fr. Daniel Tibi, Abtei Kornelimünster

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