Im ersten Petrusbrief hören wie die Aufforderung: „Führt, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht!“ Das Wort „Fremde“ (gr. paroikias) hat im griechischen Original dieselbe Wurzel wie das Wort, das die Emmausjünger auf den Lippen haben, wenn sie zu ihrem Gefährten, den sie noch nicht erkannt haben, sagen: „Bist du so ein Fremder (gr. paroikeis) in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist?“ Liest man beide Texte zusammen, stellt sich folgender Gedanke ein: Der Fremde gibt sich mit der Geste des Brotbrechens und mit dem, was sie bedeutet, zu erkennen. Nachdem er seine Passion im Licht der Heiligen Schrift erklärt hat, kehrt er zurück, um sie durch die Geste zu interpretieren, die den Sinn seines Todes als ein in Liebe gebrochenes und gegebenes Leben zum Wohle aller offenbart. In gleicher Weise muss die christliche Gemeinschaft, wie ein Fremder auf der Pilgerreise durch die Geschichte, ihr eigenes Gesicht offenbaren und durch eine Liebe erkannt werden, die, wenn sie das Geschenk des Lebens erreicht, die Einsamkeit tröstet, die Hoffnung neu entfacht und die Herzen zum Brennen bringt, indem sie ihnen das Feuer des Osterfestes Jesu und seines Geistes vermittelt. All dies nicht durch abstrakte und körperlose Worte, sondern durch gastfreundliche, entgegenkommende, unentgeltlich großzügige Gesten, die dazu führen, dass man sich nicht mehr als Fremder, sondern mit Liebe am selben Tisch willkommen und bewirtet fühlt.

Kommentar von der Gemeinschaft von Dumenza

Übersetzung von fr. Daniel Tibi, Abtei Kornelimünster